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Ein Neuralinterface ist eine Schnittstelle, die direkt im Körper oder Gehirn eines Menschen implantiert wird, um eine binäre Verbindung zur Außenwelt herzustellen.

Handlung#

In der Geschichte sind alle Crewmitglieder der Glossar-Thjodhild mit modernster Neuralinterface-Technologie ausgestattet – außer Elsbeth, die sich eine solche Erweiterung ihres Körpers nicht leisten konnte.

Begriffe und Aussehen#

Es gibt mehrere eng miteinander verwandte Begriffe:

Neuralinterface
Eine technische Schnittstelle, die über Siliziumchips mit dem Gehirn eines Menschen verbunden ist.
Neurallink
Eine direkte Verbindung zwischen Menschen über Neuralinterfaces. Diese Verbindung funktioniert bei geringer Entfernung (unter 10 m) direkt zwischen den Interfaces, kann aber auch über Router für größere Distanzen hergestellt werden.
Retina-Implantate
Diese Implantate sind weit verbreitet und in zahlreichen Versionen verfügbar. Brillen mit eingeblendeten Darstellungen existieren weiterhin, da sie günstiger und einfacher abzulegen sind. Die Zukunft gehört jedoch den digitalen Neuverbindungen, die direkt mit dem Sehnerv verbunden sind. Mit diesen Implantaten können alte Fotos und Videos als Erinnerungen auf externen digitalen Speichern abgelegt oder neue Aufnahmen gemacht werden – sei es als Beweismittel, für persönliche Zwecke oder zur Bewahrung von Erinnerungen. Auch intime und sexuelle Erlebnisse können aufgezeichnet und später abgespielt werden, was den Zugang zu selbst erstellten erotischen Inhalten revolutioniert. Diese technologischen Möglichkeiten eröffnen einerseits neue Freiheiten, werfen aber auch erhebliche gesellschaftliche und ethische Fragen auf.
Datensphäre
Die Datensphäre beschreibt einen kollektiven virtuellen Raum, der durch die Verschmelzung erweiterter physischer Realität und virtueller Räume entsteht. Sie verbindet physische und digitale Welten zu einer beständigen und umfassenden Realität. Dieser Raum umfasst alle virtuellen Welten, die durch dreidimensionale Darstellungen und erweiterten Realitätstechnologien erschaffen werden, sowie das gesamte Internet. Die Datensphäre ermöglicht den Menschen, in nahtlosen, geteilten virtuellen 3D-Umgebungen zu interagieren. Sie ist ein zentraler Bestandteil der modernen Lebens- und Arbeitswelt und eröffnet unzählige Anwendungen, von Bildung und Wissenschaft bis hin zu sozialer Interaktion und Unterhaltung.

Virtuelle Räume#

Virtuelle Räume existieren in verschiedenen Ausprägungen und bieten vielseitige Möglichkeiten der Interaktion. Einige dieser Räume ähneln der realen Welt, mit klassischen Umgebungen wie Räumen, Möbeln und realistisch wirkenden menschlichen Avataren. Andere hingegen sind abstrakter gestaltet, mit dreidimensionalen Körpern als Avataren und virtuellen Darstellungen von Objekten oder Einrichtungen. Diese Objekte können objektorientiert angesprochen und manipuliert werden.

Die Vielfalt virtueller Räume wird durch ihre Fähigkeit erweitert, nicht nur visuelle Informationen zu liefern, sondern auch andere Sinne anzusprechen. Daten können fühlbar, hörbar, geschmacklich und sogar geruchsintensiv dargestellt werden, was eine immersive und umfassende Erfahrung ermöglicht. Weiterhin erlauben diese Räume den Einsatz von Programmskripten, die dynamische Anpassungen und komplexe Interaktionen innerhalb der virtuellen Umgebung realisieren können.

Technik#

Die Nutzung eines Neuralinterfaces erfordert eine erhebliche Lernphase, die mit wachsendem Alter des Anwenders anspruchsvoller wird. Dies liegt nicht nur an der allgemeinen Abnahme der Lernfähigkeit, sondern auch daran, dass sich die neuronalen Strukturen des Gehirns an das Interface anpassen müssen. Dieser Prozess ist bei jüngeren Menschen flexibler und schneller.

Da das menschliche Gehirn grundlegend anders funktioniert als binäre Computersysteme, wird die Kommunikation zwischen beiden durch komplexe KI-Layer ermöglicht. Diese Layer übersetzen und kodieren die Informationen, was einen tiefen Sachverstand in Informatik und Neurobiologie erfordert.

Das Gehirn muss lernen, das Neuralinterface effektiv anzusteuern und die empfangenen Signale zu interpretieren. Um diesen Anpassungsprozess zu erleichtern, gibt es spezialisierte Schulen und Ausbildungsprogramme. Dennoch ist die Bedienung nicht für jeden leicht zugänglich, und einige Menschen stoßen an ihre kognitiven Grenzen.

Eine Schlüsselkomponente dieser Technologie sind sogenannte Neurograins. Diese winzigen, kabellosen Sensoren, so groß wie Salzkörner, werden in großer Zahl auf der Hirnoberfläche platziert. Sie fungieren als Sensor-Netzwerk, das Gehirnsignale aufzeichnet und Hirnareale gezielt stimulieren kann, wodurch eine nahtlose Verbindung zwischen Mensch und Interface hergestellt wird.

Siehe auch scinexx: Neurograins-lauschen-ins-gehirn

Lektüre#