




Table of Contents
- Relevanz in der Geschichte und darüber hinaus
- Fakten
- Art und Ausmaß verschiedener Arten von Strahlenexpositionen
- Geschätzte Strahlenexposition pro Jahr im Weltall
- Zunahme der Strahlenexposition durch kosmische Strahlung mit der Höhe, Abnahme des terrestrischen Anteils
- Folgen kurzzeitiger und akuter Strahlenexposition
- Text-Fakten
- Welche Substanz bietet die beste Abschirmung gegen kosmische Strahlung?
- Dosisreduktion durch Wasser
- Analyse der Schutzwirkung
- Dicke von 0,5 bis 1,5 m:
- Dicke über 1,5 m:
- Empfehlungen für die Thjodhild
- Während des Flugs:
- Stationärer Betrieb:
- Lektüre
- Weblinks
Relevanz in der Geschichte und darüber hinaus#
Die kosmische Strahlung spielt eine zentrale Rolle in der Geschichte, da sie nicht nur technische Herausforderungen mit sich bringt, sondern auch die grundlegende Frage aufwirft, wie der menschliche Körper in einer lebensfeindlichen Umgebung bestehen kann. Der menschliche Körper ist nicht für den Weltraum geschaffen, und dies wird in der Handlung immer wieder thematisiert. Strahlung ist dabei eine unsichtbare, aber allgegenwärtige Bedrohung, die langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit der Crew haben kann.Ein Beispiel ist die Konstruktion der Wasserschicht in den Gondeln der Thjodhild, die nicht nur als Schutz vor Mikrometeoriten dient, sondern auch eine wirksame Abschirmung gegen kosmische Strahlung bietet. Details zur Schutzhülle der Gondeln und ihrer spezifischen Schutzwirkung gegen kosmische Strahlung werden ausführlich im Beitrag Wissen-Thjodhild Gondeln beschrieben.
Zahlen und Werte wie die effektive Strahlendosis oder die Dicke der Wasserschicht sind keine reinen Hintergrundinformationen, sondern werden in der Geschichte mehrfach aufgegriffen, um die existenziellen Herausforderungen der Raumfahrt zu verdeutlichen. Der Umgang mit dieser unsichtbaren Gefahr zieht sich wie ein roter Faden durch die Handlung.
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Fakten#
Art und Ausmaß verschiedener Arten von Strahlenexpositionen#
Art der Strahlenquelle | Effektive Dosis im Jahr | Summe | |
---|---|---|---|
Natürliche Strahlenquellen | |||
Kosmische Strahlung (auf Meeresniveau) | 0,3 mSv | ||
Terrestrische Strahlung | |||
Außerliche Bestrahlung | 0,4 mSv | ||
Einatmen von Radon | 1,1 mSv | ||
sonstige innere Strahlung | 0,3 mSv | ||
Summe natürliche Strahlenquellen | ~2 mSv | ||
Künstliche Strahlenquellen | |||
Medizinische Anwendungen | 1,9 mSv | ||
Kernkraftwerke (Normalbetrieb) | < 0,01 mSv | ||
Folgen des Tschernobyl-Unfalls | < 0,016 mSv | ||
Atombombenversuche | <0,01 mSv | ||
Sonstige künstliche Strahlung | < 0,02 mSv | ||
Summe künstliche Strahlenquellen | ~2 mSv | ||
Summe nat. + künstl. Strahlenquellen | ~4 mSv |
Geschätzte Strahlenexposition pro Jahr im Weltall#
Aufenthaltsort im All | Effektive Dosis im Jahr |
---|---|
interstellar | 300–700 mSv |
interplanetar | ≈ 200 mSv (bei ruhiger Sonne) |
Mond | ≈ 100 mSv (bei ruhiger Sonne) |
Zunahme der Strahlenexposition durch kosmische Strahlung mit der Höhe, Abnahme des terrestrischen Anteils#
Höhe über dem Erdboden | Effektive Dosis im Jahr |
---|---|
300 km ( Außenbordeinsatz![]() ![]() | 400–500 mSv (bei ruhiger Sonne) |
300 km ( Space Shuttle![]() | 100–200 mSv (bei ruhiger Sonne) |
10 km ( Flugzeug-Reisehöhe) | 40 mSv (bei Daueraufenthalt) |
3800 m | 1,8 mSv |
3000 m | 1 mSv |
2000 m | 0,6 mSv kosmisch + ca. 1 mSv terrestrisch |
0 m | 0,3 mSv kosmisch + 0,5–2 mSv terrestrisch |
Folgen kurzzeitiger und akuter Strahlenexposition#
Dosis bei kurzzeitiger Exposition | Strahlenschäden |
---|---|
>500 mSv | Veränderungen im Blutbild, Schäden an Embryos |
1000 mSv | Akute Gefahr für die Gesundheit, beginnende Strahlenkrankheit (Übelkeit, Erbrechen, Haarausfall) |
2000 mSv | Strahlenkrankheit, Hautschäden, etwa 10% Todesfälle |
3000 mSv | Blutungen, schwere Veränderungen im Blutbild, etwa 20% Todesfälle |
4000 mSv | Schwere Entzündungen, 50% Todesfälle innerhalb von 5 Wochen |
Ab 6000 mSv | Mehr als 90% Todesfälle, selbst durch Transplantation von Knochenmark kann man die Mehrzahl der Verletzten nicht mehr retten. |
Text-Fakten#
- Strahlenbelastung pro Jahr von Bauteilen im Weltraum:
- LEO
: je nach Bahn und Höhe: 5–20 Gy
- Van-Allen-Strahlungsgürtel
: 500 Gy
- LEO
- Die Berufslebensdosis für strahlenexponierte Personen soll 0,4 Sv, für Astronauten 1–4 Sv nicht überschreiten.
- Der Prozessortyp, der im Rover Perseverance seinen Dienst verrichtet, soll laut dem Hersteller Strahlendosen bis 10.000 Gy
vertragen. Zum Vergleich: Ein Wert von 6 Gy
gilt für einen Menschen als absolut tödlich.
- Prozessoren aus Kohlenstoff Nanoröhren, sollen unempfindlicher gegen kosmische Strahlen sein (siehe Buch-Brandon Q. Morris Proxima-Logbuch 1 Marchenkos Kinder
Seite 2)
Welche Substanz bietet die beste Abschirmung gegen kosmische Strahlung?#
Die Wahl des richtigen Materials zur Abschirmung kosmischer Strahlung ist eine der größten Herausforderungen in der Raumfahrt. Materialien wie Wasserstoff, Bor oder Blei können abhängig von der Art der Strahlung effektive Barrieren bilden. Wasserstoffhaltige Materialien, wie Kunststoffe oder Wasser, sind besonders wirksam, da sie hochenergetische Partikel gut abbremsen können.Für geladene Teilchen, etwa Protonen, sind Magnetfelder eine effektive Lösung, da sie die Strahlung umlenken können. Ohne das Erdmagnetfeld wäre das Leben auf der Erdoberfläche kaum möglich. Im Weltraum sind jedoch rein magnetische Schutzsysteme aufgrund des enormen Energiebedarfs und der technischen Komplexität schwierig umzusetzen.
In der Praxis kommen häufig Materialkombinationen zum Einsatz, um verschiedene Strahlungsarten gleichzeitig abzuschirmen. Beispielsweise könnte die Außenhülle eines Raumschiffs aus faserverstärktem Kunststoff bestehen, ergänzt durch Schichten aus Borkarbid oder Blei, um sowohl kosmische Strahlung als auch Mikrometeoriten abzuwehren. Wasserstoffhaltige Materialien könnten im Inneren verwendet werden, um zusätzlichen Schutz zu bieten.
Trotz aller Bemühungen bleibt die Abschirmung im Weltraum eine Frage des Kompromisses: Eine stärkere Schutzwirkung erfordert oft eine größere Materialmenge, was das Gesamtgewicht des Raumschiffs erheblich erhöht. Große Raumschiffe haben hier den Vorteil, dass sie ein günstigeres Verhältnis von Oberfläche zu Volumen aufweisen, wodurch der Strahlenschutz effektiver gestaltet werden kann.
Dosisreduktion durch Wasser#
Wasser ist ein effektiver Strahlenschutz im Weltraum, da es aufgrund seines hohen Wasserstoffgehalts besonders gut hochenergetische Partikel abbremst. Die Schutzwirkung hängt von der Dicke der Wasserschicht und der Art der Strahlung ab. Hier sind typische Werte für die Dosisreduktion kosmischer Strahlung durch Wasser:
Dicke der Wasserschicht (m) | Reduktion der Strahlungsdosis (%) | Typische Dosis nach Schutz (mSv/Jahr) | |
---|---|---|---|
0,1 | ~10% | 900 (hohe Belastung) | |
0,5 | ~50% | 500 | |
1,0 | ~75% | 250 | |
1,5 | ~90% | 100 (moderate Belastung) | |
2,0 | ~95% | 50 (niedrige Belastung) |
Analyse der Schutzwirkung#
Dicke von 0,5 bis 1,5 m:#
- 0,5 m: Bietet eine signifikante Reduktion (~50%) und ist ausreichend für kurzfristige Missionen.
- 1,0 m: Liefert guten Schutz für Langzeitmissionen mit mittlerer Strahlungsexposition.
- 1,5 m: Optimaler Schutz für Langzeitmissionen oder stationären Betrieb.
Dicke über 1,5 m:#
- Eine zusätzliche Wasserschicht über 1,5 m verbessert den Schutz nur geringfügig (z. B. von 90% auf 95%). Daher ist 1,5 m ein sinnvoller Kompromiss zwischen Gewicht und Schutzwirkung.
Empfehlungen für die Thjodhild#
Während des Flugs:#
Die Tanks der Wasserschicht bleiben leer, um Gewicht zu sparen. Der Schutz der Besatzung wird durch die Torpor-Kapseln gewährleistet.Stationärer Betrieb:#
Eine Wasserschicht von 1,0 bis 1,5 m wird eingefüllt, abhängig von der Strahlungssituation (z. B. Nähe zur Pluto-Oberfläche oder bei erhöhter Sonnenaktivität).Lektüre#
Weblinks#
- Wikipedia: Kosmische Strahlung
- Wikipedia: Strahlenexposition
- Wikipedia: Gray
- Wikipedia: Sievert (Einheit)
- Strahlenbelastung
hervorragende Zusammenfassung
- Wikipedia: Synchrotronstrahlung
- Ausflug zum Jupiter und seine Strahlung
- Auswirkungen von Strahlung Allgemein